Pergola liegt mitten in Herzen der italienischen Region Marken und ist von einer hügeligen Landschaft zwischen Apennin und Adriaküste gezeichnet. Der höchste Punkt der Region ist der Monte Vettero mit 2.476 Metern. Zusätzlich gehört der Monte Vettore zu den Sibillinischen Bergen. Am Norden grenzen die Marken an die Emilia Romagna, im Westen an die schöne Toskana sowie Umbrien und im Süden an das begehrte Abruzzen. Natürlich gibt es in der Region viele Sehenswürdigkeiten zu bestaunen, wie die großen Gebirgszüge im östlichen Teil und die gigantischen Küstenabschnitte mit sandigen Stränden. Der Großteil der bedeutenden Städte der Marken, wie auch Pergola, liegen in Künstennähe. Im Landesinneren gibt es Dörfer und Städte, die zum Großteil landwirtschaftlich genutzt werden. Im westlichen Teil der Marken kann man viel Kalkstein erblicken, welcher zahlreiche schöne Schluchten und Grotten gebildet hat, die man sich ansehen kann.

Pergola – Eine zauberhafte Schönheit

Marken zählt zu einer der beliebtesten Urlaubsregionen von Italien. Besonders Strandtouristen können den mehr als 180 Kilometer langen Künsten nicht widerstehen. Neben den schönen Ortschaften wie Gabicce Mare, San Benedetto del Tronto oder Pesaro sollte Pergola nicht vergessen werden. Diese Stadt liegt einige Kilometer vom Strand entfernt und ist somit nicht das Ziel der großen Touristenschwünge. In Pergola kann man in Ruhe und entspannt die vielen schönen Seiten von Marken kennenlernen, ohne sie mit zahlreichen Touristen teilen zu müssen. Geografisch gesehen liegt Pergola direkt in dem mit Weinbergen durchsetzten Cesanotal. Es leben knapp 6.500 Menschen in der kleinen Stadt, die 60 Kilometer von Ancona, der Hauptstadt der Region, entfernt liegt. Gerade die hohe dichte an Kirchen ist ein Highlight der Stadt, weshalb viele Kulturinteressierte ihren Weg nach Pergola antreten. Viele der Kirchen stammen aus den Anfangszeiten der stammt, um das 13. Jahrhundert. Auch die zahlreichen eleganten Palazzi sind hierbei keine Ausnahme und über die gesamte Stadt verteilt. Ein Höhepunkt ist die Kirche San Francesco, die im mittelalterlichen Teil der Stadt liegt. Sie wurde von einem Schüler des heiligen Franz von Assisi im Jahre 1255 gegründet. Dies war weniger als 30 Jahre nach dessen Tod. Sie ist einer der ältesten Bauwerke der Stadt und beeindruckt durch dessen schöne Architektur. Natürlich gibt es in der Stadt noch mehr Kirchen, wie die beeindruckende, achteckige Kuppelkirche Santa Maria delle Tinte beweist. Jedoch weisen die meisten Kirchen eine Bauzeit aus dem 17. oder 18. Jahrhundert auf. Allerdings ist das kein Nachteil, denn gerade zu dieser Zeit war Pergola ein blühendes Zentrum des Kunsthandwerks. Gerade dieses hat sich die Stadt bis heute bewahrt und geht in zahlreichen kleinen Geschäften oder auf dem Markt der Beschäftigung nach.

Das Markenzeichen: Bronzi Dorati

Hohe Bekanntheit hat Pergola als „Stadt der Bronzi Dorati“ erhalten. Dies sind wunderschön vergoldete Bronzestatuen, die zwei Reiter und zwei Frauenfiguren darstellen. Ihre Datierung reicht bis auf das 1. Jahrhundert zurück und somit sind sie älter, als die Stadt selbst. Natürlich standen sie all die Jahrhunderte nicht direkt in Pergola, sondern sie wurden in einem Feld vergraben im Jahre 1946 gefunden. Sie waren in mehrere Teilen zerbrochen und wurden in kleinster Feinarbeiter wieder zusammengefügt. Es gibt heute viele Theorien, wenn die Figuren darstellen. Am bekanntesten ist die Geschichte um Livia, die Frau von Kaiser Augustus und Mutter von Tiberius. Ebenso sollte die zweite Frau Agrippina, Frau von Tiberius‘ Neffe Germanicus darstellen. Die Reiter sollen ihre Söhne Nero und Drusus III sein. Die Legende sagt, dass die Statuen aus Rom weggeschafft worden sind, als Tiberius sich mit Nero und Drusus zerstritt und die „damnatio memoriae“ aussprach. Diese umfasst die Zerstörung aller Familienbildnisse. Eine andere Theorie besagt wiederum, dass die Figuren in einer Bronzegießerei in Sentium, etwa 20 Kilometer von Pergola entfernt, gefertigt wurden. Sie sollen Mitglieder einer Senatorenfamilie darstellen, deren Oberhaupt in Ungnade viel, weil dieser am Mord von Julius Caesar beteiligt war. Natürlich sind die Statuen heute der Öffentlichkeit zugänglich, obwohl sich Pergola und das Archäologische Museum in Ancona lange gestritten haben, wo die Bronzestatuen ausgestellt werden sollte. Bis auf weiteres werden die Statuen in dem extra dafür gestalteten Museo die Bronzi Dorati in Pergola ausgestellt. Dieses ist direkt bei der Kirche San Giacomo zu finden. Allerdings sind die Bronzestatuen nur einen Teil des Jahres im Museum zu sehen, für die restliche Zeit sind sie im Museo Nazionale delle Marche in Ancona zu finden.

Die Natur und ihre Leckereien

Neben den beeindruckenden Bronzestatuen hat Pergola weitere Attraktionen zu bieten. Vor allem die Umgebung und ihre Kultur sind ein Glanzlicht für alle, die Abstand vom Massentourismus wünschen. Im Umkreis von Pergola gibt es zahlreiche Berge, wie der Monte Catria, Monte Acuto oder Monte Alto. Diese kann man mit dem Bus oder dem eigenen Fahrzeug erreichen. Um die Berge herum gibt es zahlreiche Wander- und Radwege, die als Geheimtipps von Pergola gelten. Besonders in den Sommermonaten ist ein Ausflug zu diesen Naturschönheiten zu empfehlen. In der Stadt ist die Altstadt zu bewundern. Viele Gebäude und Geschäfte stammen aus dem 13., 17. oder 18. Jahrhundert und weisen somit die typische Architektur der jeweiligen Jahrhunderte auf. Zusätzlich kann man sich auf den Palazzi der Stadt entspannen. Diese sind großflächig angelegt und wunderschön mit Blumen, Pflanzen und weiterer Ästhetik gestaltet. Jeder Tourist wird sich direkt heimisch fühlen. Neben den kulturellen und naturellen Sehenswürdigkeiten, sollte man sich der kulinarischen Seite von Pergola zuwenden. Der Ort ist für seinen „Vernacolo Wein“ bekannt. Dieser wird aus der Vernaccia-Traube gewonnen, die in der Region angebaut wird. Seine Farbe ist purpurrot und er besitzt ein kräftiges Bukett, woraufhin er gut zu deftigen Speisen passt. Durch die vielen Weinberge in der Umgebung, hat Pergola weitere Weinsorten anzubieten, die man bei einem gemütlichen Abendessen entdecken kann. Natürlich gibt es in der Stadt eine große Anzahl an Cafés, Restaurants und kleinen Bars. Allerdings sollten Touristen hier nicht die Ausmaße erwarten, wie es in großen Touristenzentren der Fall ist. Pergola ist und bleibt eine gemütliche Stadt, die mit ihren urigen Charme punkten kann.

Ein Ausflug auf den Wochenmarkt oder ins Theater

Jeden Samstag sollte man sich Zeit für den Wochenmarkt nehmen, der in Pergola stattfindet. Es ist kein riesiger Markt, doch man wird alltägliche Gegenstände, Kleidung und Lebensmittel aus der Region entdecken. Zusätzlich kann man sich von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Einwohner überzeugen. Sie weisen Neuling gerne in den verschiedenen Speisen ein und worauf beim Kauf von bestimmten Zutaten zu achten ist. Gleichermaßen darf das Feilschen auf den Wochenmarkt nicht vergessen werden. Mit ein wenig Handlungsgeschick kann man die Produkte und Waren des Markts zu einem günstigen Preis erhalten. Für etwas mehr Kultur sorgt das kleine, aber feine Theater von Pergola. Es ist kein gigantischer Bau, doch gerade dieser Aspekt macht es so beliebt. Die Innengestaltung des Teatro della Pergola ist beeindruckend. Es wurde viel mit Gold und Rot gearbeitet, wodurch ein eleganter und hochwertiger Eindruck entsteht. Bei einer Vorstellung im Theater kann man seine Seele baumeln lassen und dem wechselnden Programm lauschen, welches von professionellen Theaterschauspielern aufgeführt wird.