Zuerst dachte ich, dass mir hier einer die Story vom bayerischen Woiperdinger erzählen wollte… doch es gibt sie wirklich hier in Italien…

Eigentlich sind sie scheu und friedlich, aber wenn sie sich angegriffen fühlen, dann fliegen schon mal die Stacheln. Mit 18 kg und einer Größe von ca. 75 cm Länge sind sie ein Leichtgewicht zu ihren Artgenossen, dem Wildschwein. Es ist keine Fata Morgana, wenn euch in den frühen Morgenstunden oder bei Sonnenuntergang ein kugeliges Etwas mit langen weißspitzigen Stacheln auf einer Landstraße in den Marken, Italien, über den Weg läuft. Denn zu dieser Tageszeit sind sie am aktivsten.  Aufgrund ihres schlechten Sehvermögens greift das, an sich friedliche Tier, zuerst an. Wenn es grunzt, mit den Füßen stampft und mit den Schwanzstacheln rasselt  solltet ihr ganz schnell wieder ins Auto steigen. Von Natur aus sind sie ruhig, verhalten sich unauffällig und unbekümmert,  trotteln eher vor sich hin als dass sie davon laufen. Ihre Wohnhöhlen graben sich die Stachelschweine gerne zwischen Felsen. Hier bringen die Weibchen pro Jahr ein bis zwei Junge zur Welt. Die Eltern betreuen ihre Kleinen liebevoll. Sie dürfen zwischen Mutter und Vater schlafen, damit sie es schön warm haben. Nach ein bis zwei Jahren sind sie ausgewachsen und werden aus dem bequemen Heim geschmissen. Es ist denn Zeit selbst eine Familie zu gründen. Sie entfernen sich bis zu 10 km von ihren Erdhöhlen auf der Suche nach Fallobst, Wurzelknollen und Samen. Die Bauern in der Region Marken, Italien, sind davon nicht begeistert, denn obwohl sie weniger zerstörend als die Wildschweine sind, untertunneln sie gerne Zäune um an die köstlichen Gemüsebeete zu kommen. Sie fühlen sich relativ sicher, nur die mutigsten Jäger sind eine Gefahr für sie. Und so streifen sie unbesorgt durch die Laub- und Pinienwälder und durchs Ackerland, immer auf der Suche nach Leckerbissen. Zu ihren bevorzugten Leckerbissen gehören die Trauben! Aber wie gesagt, wenn ihr ein Stachelschwein in einer beeindruckenden Pose mit aufgestellten Stacheln seht, bleibt lieber fern, ein verlorener Stachel als Andenken tut’s ja auch….